Mittwoch, Dezember 30, 2009

Ein Stadtteil im Ausnahmezustand

krawall-14450627-mfbq,templateId=renderScaled,property=Bild,width=465.jpgConnewitz bereitet sich wohl auf einen Kleinkrieg vor:

Die Leipziger und ihre Gäste müssen sich in der Silvesternacht auf zahlreiche Einschränkungen einstellen. Stadtverwaltung und Polizei wollen Ausschreitungen verhindern. In den vergangenen Jahren war es immer wieder rund um den Brennpunkt Connewitzer Kreuz zu Krawallen gekommen.

Wie Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal erklärte, bleiben in der Silvesternacht rund um das Kreuz die Straßen im Radius von bis zu einem Kilometer für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Im Freien ist zudem der Verkauf von Alkohol verboten. Das gesamte Areal soll so gesichert werden, dass keine losen Pflastersteine oder andere Gegensteine zu finden sind, die als Wurfgeschosse dienen könnten. An Haltestellen werden die Glasscheiben abmontiert. Ladenbesitzer sollen ihre Schaufensterscheiben selbst schützen.

Diese Maßnahmen sind schon sichtbar. Scheiben wurden abgebaut und Gehwege geflickt. Ein Stadtteil wird für den Ausnahmezustand hergerichtet.

Weitere Maßnahmen sind, dass die 21 Baustellen im Umfeld des Connewitzer Kreuzes ebenfalls abgesichert sein werden. Dazu werden leerstehende Häuser versperrt und 20 bis 30 Glascontainer vorübergehend entfernt. 150 Gastronomen und viele Geschäftsinhaber_innen wurde geraten, ihre Schaufenster möglichst zu vernageln. Die Wirte werden ihre Freisitze in der Silvesternacht wegräumen. Außerdem dürfen sie durch eine Allgemeinverfügung zwischen Donnerstag 20 Uhr und Freitag 6 Uhr keinen Alkohol zum Mitnehmen verkaufen.

Die Kritik an Überwachung und Kontrolle - im Großen wie im Kleinen - stehen im Mittelpunkt der Demonstration des Ladenschluss-Bündnisses am 30.12.2009. Der Termin für die Veranstaltung ist dabei durchaus bewusst gewählt: Jahr für Jahr wird der Stadtteil Connewitz zum Jahreswechsel zur Ausnahmezone gemacht. Unpolitische Silvesterfeierlichkeiten wurden in der Vergangenheit immer wieder politisch aufgeladen - und Feiernde zu "Linksextremisten" erklärt und mit harter Hand behandelt. Mit staatlichen "Sondermaßnahmen" wird Jahr für Jahr ein Ausnahmezustand konstituiert, dem dann mit polizeilichen Maßnahmen beigekommen wird.
(Quelle)

Ich sollte mir wohl noch schnell letzte Pestoreserven zulegen, bevor unser aller Lieblings-Rewe verbarrikadiert wird. Ist das alles nicht etwas überzogen?

2 Kommentare:

KK hat gesagt…

ich finds nicht überzogen. das ist eine reaktion auf die steigerung der "feierlichkeiten" der letzten jahre zu silvester.
außerdem hätt ichs auch lieber zivilisierter. dann müsste ich mir keine gedanken machen um einen dieser "männer auf der anderen seite"

Kathrin hat gesagt…

Lieber verbarrikadiert als kaputt. Als zusätzliche Maßnahme kann ich die Pommes für den Backofen von Rewe empfehlen. Guten Rutsch!

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