Sonntag, Februar 25, 2007

Update


DSC01136.JPG, originally uploaded by paultokio.

Für alle die sich vielleicht wundern: ja ich lebe noch! In der letzten Woche ist endlich mein Nebenjob hier in Japan ins Rollen gekommen. Ich unterrichte jetzt mehrmals die Woche verschiedene Klienten in Englisch - denn, unglaublich aber war: Mein Englischniveau ist hier in Japan wohl dem eines Englischprofs. gleichzusetzen ;) Ich hatte übrigens auch die Möglichkeit als Assistant Language Teacher in einer Mittelschule zu arbeiten. Dies wäre dann ein Fulltime-Job gewesen, der auch sehr gut bezahlt wird. Habe mich dann aber schließlich doch dagegen entschieden, weil ich, wie ihr ja wisst, mit Kindern generell nicht so gut kann und ich kein Bock habe den ganzen Tag in nem Klassenzimmer zu verbringen. Das Private Teaching hat den Vorteil, dass man immer neue Menschen kennenlernt und sich mit ihnen gemütlich irgendwo nen Kaffee trinken geht (den müssen sie nämlich auch bezahlen). Sehr spannend das Ganze! In Tokyo ist es im Übrigen momentan hundskalt und tsunamiartig windig - das soll sich aber spätestens im März ändern.

Kleine Sidenote für Richi: Bin bei meinem Gürtel ein Loch weiter - wie schaut's bei dir aus? ;o)

Sonntag, Februar 18, 2007

Yasukuni-Schrein

Gestern hat sich Daishi zu einer Stadttour angeboten und ich hab mir als Ziel den Yasukuni-Schrein ausgesucht. Die Japanologen unter den Lesern sollten ja eigentlich schon genau wissen, worum es sich bei diesem speziellen Gebäude handelt. Hier wird zu den Geistern der Ahnen gebetet. Doch nicht nur der liebe Opa oder der zu früh verstorbene Sohn befinden sich unter den Geistern - auch Japans Kriegshetzer aus dem 2. Weltkrieg werden hier verehrt. Der ehemalige Premierminister Japans, Koizumi betete einmal jährlich am Yasukuni-Tempel, was jedes mal einen Aufschrei durch den Rest Asiens nach sich zog. Man stelle sich nur unsere Lieblings-Angie vor, wie sie am Heldendenkmal von Göbbels einen Kranz niederlegt. Undenkbar!
Klar, dass ich diesen Hotspot japanischer Kultur unbedingt sehen musste.





Donnerstag, Februar 15, 2007

Mein Zimmer

Ein paar von Euch haben sich noch ein paar Infos darüber gewünscht, wo ich denn nun eigentliche wohne. Wohne im zentrumsnahen (was in dieser Metropole immer noch eine halbe Stunde Fahrt ins Zentrum bedeudet) Nerima-Ku. Wohne hier nicht alleine, sondern mit zwei Japanern zusammen. Der eine ist auch gleichzeitig der Vermieter - Haniu-san. Er ist schon etwas älter (über 40) und ist wohl ein recht hohes Tier bei einer Real Estate-Firma. Der andere ist Daishi, der gerade soetwas wie ein Praktikum/Voluntariat/Ausbildung (so genau hab ich das nicht gerafft) bei einer Bank macht. Er ist ungefähr in meinem alter und wir quatschen (da sein Englisch für japanische Verhältnisse doch sehr gut ist) über viel Blödsinn. Er hat auch eine Zeit in Heidelberg studiert und spricht natürlich kein Wort deutsch. Bis auf eine Reihe von Biersorten die er mühelos auflisten kann. Nächste Woche ändert sich das: wir wechseln (auf eigenen Wunsch) knallhart ins Japanische... vermutlich werde ich dann nur noch eingeschüchtert in meinem Zimmer hocken :D Nun gehts in die Federn, morgen geht es früh nach Akihabara - dem Technik-Geek-Mecka von Tokyo!

Beschäftigungstherapie

Da glaubt man langsam zu verstehen wie die Japaner so ticken und dann muss man sich sowas mit ansehen: Diese Art der Beschäftigung, vermutlich in Anlehnung an "Spiele ohne Grenzen", gehen Japaner überall in Tokyo nach. Wer mir den Sinn dahinter erklären kann gewinnt den Spezial-Paul-Preis.

Mittwoch, Februar 14, 2007

Ski-Urlaub

Während Paul sich nun seine erste Woche durch den Großstadtdschungel Tokyos geschlagen hat, haben Andi und ich uns in der Tschechischen Provinz beim Ski- bzw. Snowboardfahren vergnügt. Nach gut 4 Stunden Fahrt waren wir doch sehr erleichtert, dass wenigstens im Riesengebirge Schnee lag. Wir hatten uns auf der Fahrt durchs Grüne ja schon fast auf Wandern eingestellt.

[Das waren dann wohl wir ... Andi und ich stehn da ganz hinten in der Mitte]



[Martin und Berit ...] [Andi auf unser'm Hausschlitten lässt mich schufften ...] [Und zu guter letzt: Unser idyllisches Häuschen]

Dienstag, Februar 13, 2007

"Ham' wa irgendwie nich nee" - RTL Nachtjournal bei uns in der WG

Nach diesem Auftritt wird aus Richi höchstens der nächste Adam Sandler ;o) Für alle die es verpasst haben:



Unsere WG als Fernsehstudio!


Flutlichter, Kameras und Mikrofone sowie der Kameramann, der Mensch für den Ton und eine gut gebaute Redakteurin waren gestern in der WG anzutreffen. Gegen 15.00 erhielt ich den Anruf einer RTL-Redakteurin, ob ich nicht Lust hätte an einem Bericht zum Thema Energieberatung teilzunehmen. Kamerageil wie ich bin sagte ich natürlich sofort ja. Erst bei näherem zuhören, stellte sich heraus, dass der Bericht in unserer WG gefilmt werden sollte. Meine liebenswerte Mitbewohnerin Naddl, geplagt von einer Nierenbeckenentzündung, machte auf dem Fuß kehrt, denn sie hat eher ne Kameraphobie. Doch die neueste im Bunde musste herhalten... völlig überrascht öffnete sie die Tür und trat ein in Hollywoods gleißenden Glamour. Ich rechnete ja mit einer halben Stunde, doch von 17.30 -20.30 waren wir Sklaven der Filmgesellschaft. Die meiste Zeit standen wir Tatenlos herum und nur ab und zu waren wir vor der Kamera zu finden. Denn bei einem guten Film heißt es warten, warten, warten! Nun ja gestern Abend wurde der Bericht dann auch gleich ausgestrahlt im Quotenträchtigen Magazin Nachtjournal! Leider hab ich es nicht geschafft aufzubleiben, aber ein Oskar für den besten Kurzfilm sollte uns sicher sein!

Sonntag, Februar 11, 2007

Odaiba

Gestern ging es mit meiner Reisebegleitung (die aus Datenschutzgründen ungenannt bleibt) auf eine kleine Insel - Odaiba. Die Einwohner Tokyo haben sich darauf ihr Amüsierviertel errichtet. Das was in der Innenstadt schon gigantisch unüberschaubar ist, wird hier auf die Spitze getrieben: Eine Mall nach der anderen, überall Spielhallen und Attraktionen. Joa, sogar die Freiheitsstatue haben sie sich unter den Nagel gerissen! Alle Malls sind nach einem bestimmten Thema gestaltet, wie z.B. Chinatown oder Venedig. Da wird man schnell orientierungslos. Und das ganze ist natürlich wieder angefüllt mit tausenden umher wuselnden Japanern auf der Jagd nach neuen, unbezahlbaren Klamotten. Selbst den Vierbeinern gefällt's gut. Schon irgendwie witzig: Einer der ersten Beiträge dieses Blogs, hatte schon einmal Odaiba zum Inhalt. Das ich ein halbes Jahr danach selber auf dieser Insel bin habe ich mir wohl selbst nicht vorstellen können.
Die tolle Babytrinkflasche ist übrigens mein Vorschlag für die Geschmacklosigkeit 2007.





Freitag, Februar 09, 2007

Update

Momentan ist alles etwas stressig, weil es heute abend in mein eigenes Zimmer geht. Ich muss den Inhalt meines Koffers der sich nach meiner Ankunft in Daijis Wohnung explosionsartig verteilt hat erst einmal wieder zusammen sammeln. Deswegen nur ein kurzes Update:

Am Mittwoch wurde mir durch meinen sympathischen, persönlichen Reiseführer der Stadtteil Shibuya vorgestellt (kaffeetrinkend auf Bild rechts). Wahrscheinlich das Shopping-Mecka für mich während meiner Zeit hier. Ein cooler Klamotten-Laden nach dem nächsten - wobei ich vermutlich nur in 99% der Sachen hier wirklich rein passen würde. Es fällt mir bis jetzt jedoch immer noch recht schwer von außen zu erkennen, ob es sich um Männer- oder Frauenmode handelt, alles ist irgendwie sehr eng geschnitten, quitschfarbig gehalten und mit zahlreichen Glitzersteinen besetzt. Eine Gürteltasche durfte es dann aber trotzdem sein ;o)

Daiji und Lx sind gestern in Japan angekommen. Auf Daijis Einladung ging es dann erst in ein Sushiya (lecker Fisch-,Krabben- und Tentakel-Zeug) und am Abend wurde noch ordentlich in einem kleinen Lokal in Kokubunji gebechert.... Nach den Klängen aus der Toilette zu urteilen, war dies anscheinend auch für Daiji ein Sake zu viel gewesen ;o)

Mittwoch, Februar 07, 2007

Shinjuku

Willkommen in Tokio's Shoppingparadies. Gestern habe ich mich noch einmal nach Shinjuku gewagt - ganz ohne Begleitung und mit meiner Kamera bewaffnet. "Reizüberflutung" wäre wahrscheinlich massiv untertrieben, wenn ich das ganze Spektakel mit einem Wort beschreiben müsste. Ich habe mich jedoch sehr, an den Urlaub in Las Vegas erinnert gefühlt - es blinkt, leuchtet und gröhlt aus jeder Ecke. Shinjuku ist eine Mischung aus Einkaufsviertel und Vergnügungstadt: Überall befinden sich riesige Kaufhäuser, Karaokeclubs und Pachinko-Hallen. Natürlich alles überfüllt mit einem Gewusel an Japanern. In einem Kaufhaus hielt ich mich beinahe 2 Stunden auf: Die 10 Stockwerke haben mich dann doch ein wenig überfordert. Natürlich habe ich mich am längsten in den Elektronikabteilungen aufgehalten ;) Für die, die es interessiert: Die Playstation 3 scheint relativ gut erhältlich zu sein. Sie kostet umgerechnet, mit der kleinen Festplatte dank des schwachen Yens auch nur 359Euro. Der Wii hingegen ist auch hierzulande überall ausverkauft (160Euro). Bei nem McDonalds habe ich mir dann mal einen Milkshake gegönnt... Schließlich habe ich schon seit Tagen das Gefühl total unterzuckert zu sein. Unglaublich lecker: Der Shake hatte sogar noch eine extra Schoko-Spur gehabt! Dafür ist die Definition von "groß" in Japan wie bei so vielen Dingen wohl eine andere ;)

Ich denke hier werde ich mal so richtig die Sau raus lassen, wenn ich meine finanzielle Situation besser einschätzen kann. Stand gestern schon kurz davor mir ein geiles Hood-Jacket zu kaufen und konnte mich nur schwer zusammenreißen.

Mehr Fotos gibt es in der Flickr-Gallerie.



Montag, Februar 05, 2007

Suchtmittel

Da dachte ich ja eigentlich ich könnte mir prima das Rauchen abgewöhnen in Japan. Nun stellt sich tatsächlich heraus, dass Zigaretten so ziemlich das einzige sind, dass hier nicht unverschämt überteuert ist (ca. 2,50€ die Schachtel). Auch mit Alkohol verhält sich das ähnlich: Solange es sich nicht um Import handelt, ist es wirklich erstaunlich billig. Ich bin mir jetzt auch sicher, dass der berüchtigte Alko-Pop in Japan erfunden wurde, unglaublich wie viele Sorten die von dem Zeug hier haben! Naja, habe jetzt bei den roten Dosen angefangen und arbeite mich so langsam durch den Regenbogen...

アパート

Ha, das ging doch schneller als gedacht: Ich habe mein Zimmer in Tokyo gefunden! Ich denke mal eine genaue Lagebeschreibung sagt euch sowieso nicht soviel, aber es ist nur ca. 25 Minuten von Shinjuku entfernt und besitzt Wände aus echtem Beton ;) Das ganze war eigentlich schon beschlossene Sache, als mir der Vermieter die Tür aufgemacht hat: auf seinem riesigen Fernseher lief doch glatt "24", klar dass ich da nicht nein sagen konnte. Das geilste ist, dass das Zimmer sogar einen Balkon hat! Wie ihr sehen könnt, werde ich wohl auch nicht Hungerleiden müssen - die Bedienung meines Inhouse-McDonalds kann mir quasi die Cheeseburger nach oben schmeißen (Mein Zimmer liegt 2 Balkone über dem großen "M")! Am Freitag ziehe ich schon ein.

Sonntag, Februar 04, 2007

Daiji's Home

Ob ihr es glaubt oder nicht, aber ich habe es gestern tatsächlich geschafft (mit ein wenig Hilfe) mir in Shinjuku ein Handy zu kaufen. Das ist schon eine Erleichterung - schließlich kommt man sich nicht mehr wie der letzte Marsmensch vor: Wenn ihr geglaubt habt, dass mit den Handys wäre in Deutschland schon schlimm, dann könnt ihr euch nicht vorstellen was in Japan los ist. In der Bahn und auf der Straße: JEDER starrt wie hypnotisiert auf seinen kleinen Klappkasten. Da wird gespielt, im Internet gesurft, jedoch meistens getextet. Komischerweise telefoniert keiner von ihnen. Ich habe mir einmal so durchgerechnet, dass wenn jeder von den Japanern in der Ubahn SMS bzw. Emails auf seinem Handy schreibt, kommen die bei ner durschnittlichen Fahrt auf fast 10 SMS. Ich würde zu gerne wissen was für einen Blödsinn sich die ganze zeit hin- und her schicken. Vielleicht: "Du, ich hock gerade in der Bahn." - "Joa, ich auch."


Habe heute einen ganzen Haufen an Bewerbungen geschrieben und mich nach Wohnungen umgesehen. Ich wollte eigentlich früher aus dem Haus um ein paar Fotos von Kokubunji zu schießen - aber als ich endlich in die Spur kam, wurde es schon zu dunkel zum Fotografieren. Deshalb hier nur Fotos von meiner Unterkunft (siehe oben) und meinem Block (rechts). Bin dann musikhörend noch ein paar Stunden durch die Gegend gelatscht. Sehr merkwürdig: Kokubunji wirkt auf mich vom Feeling her viel mehr wie Deutschland als Houston es tat. Vermutlich liegt das aber auch an den gleichen Temperaturen. Es ist ganz schön frisch.
War bei meinem Spaziergang auch mal in einem dieser Mangaläden. Vollgepackt mit Menschen die alle total versunken in ihre Bücher sind, aber nichts kaufen. Ich habe mir aus Verlegeneheit dann auch mal eins in die Hand genommen - bis ich mitbekommen habe, dass ich wohl in der Mädchenabteilung stand, hatte mich schon eine Frau von der Seite mißtrauisch beäugt.

Samstag, Februar 03, 2007

Ohayou !

Toll, da hatte ich eigentlich vor, mindestens 12 Stunden am Stück zu schlafen und wache doch tatsächlich Punkt 8:00 morgens auf. Weiterschlafen? Keine Chance. Dazu bin ich dann doch zu aufgeregt.
Heute abend (bei euch so um 12Uhr mittag) gibt es die ersten Eindrücke: Es geht nach Shinjuku um sich dort ein Handy zu kaufen.

P.S. Diese japanischen Badewannen sind einfach der Hammer: Nachdem ich gestern fast den gesamten Häuserblock in die Luft gesprengt habe (unglaublich, die haben hier in manchen Bezirken noch Durchlauferhitzer mit Gas!), saß ich dann mit den Kopf zwischen den Knien in dem ca. 1 Meter tiefen, engen Becken. Hat aber irgendwie was für sich.

Freitag, Februar 02, 2007

Angekommen!!!

Ich habe es tatsächlich geschafft und bin in meiner Unterkunft am anderen Ende der Welt gut angekommen!
Und das trotz der Unfähigkeit der Deutschen Bahn: Mitten auf der Strecke nach Frankfurt ist der ICE vor uns liegen geblieben. Wie sich heraus stellte, ist ein Kuppelstück zwischen den Zugteilen gerissen - Das Vorderteil des Zuges fuhr also weiter und der Rest blieb stehen und blockierte den nachkommenden Verkehr. Da sich kein Zugführer unter den Reisegästen befand (ja, es wurde dafür tatsächlich eine Lautsprecheransage gemacht) mussten die Passagiere erst in unseren Zug evakuiert werden. Super lustig: Der Zug fuhr dann auch nicht mehr bis zum Flughafen, wir durften uns mit 3x Umsteigen allein zum Flughafen durchschlagen.
Nachdem ich nun aber bei der über 2 stündigen Busfahrt durch Tokyo gesehen habe, wie groß diese Stadt wirklich ist und nachdem ich auch gleich mal panisch in der Ubahn nach dem Weg fragen musste, trau ich mich wahrscheinlich bis Lx hier ist nicht mehr raus ;) Ne, morgen gibts die ersten Fotos und mehr Details, falle jetzt erstmal totmüde ins Bett. Over and Out.

Donnerstag, Februar 01, 2007

Abflug

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