Buchrausch

Beim Schreiben meiner Magisterarbeit ist mir ein doch sehr merkwürdiger Fetisch an mir aufgefallen. Viele der von mir verwendeten Theoriebücher sind alt. Eines hat sogar über 40 Jahre auf dem Buckel! Nun verwende ich diese Bücher nicht deswegen, weil ich zu faul war zur weiteren Recherche, sondern weil sich vor allem auf dem Gebiet der Massenkommunikation in den letzten Jahrzehnten nichts getan hat und entsprechend wenig publiziert wurde.

Mein Lieblingbuch unter diesen alten Brocken ist Gerhard Maletzkes "Psychologie der Massenkommunikation". Dies gefällt mir nicht nur, weil der gute Autor so schreibt, als könnte er der nette Opa von nebenan sein, sondern noch aus einem anderen Grund. Das Papier des Buches besteht nämlich aus diesem griffigen Ostmaterial, dass in den letzten Jahrzehnten einen ganz speziellen Eigengeruch entwickelt hat und sich auch total toll anfässt.

Tja, und immer wenn ich nun mit diesem alten Schinken arbeiten muss, bekomm ich kaum die Finger bzw. Nase von dem Buch und frage mich, ob es denn schon Selbsthilfegruppen zum Büchermissbrauch gibt. Vielleicht ist das aber auch irgendwo schon wissenschaftlich bewiesen und alte Bücher entwickeln einfach Hormone, die.... OK, das führt wohl zu weit. Jemand ähnliche Erfahrungen?