In dieser Woche ist Japan aus seinem Neujahrs-Schlaf erwacht und das ganze Land wackelt wieder artig zur Arbeit. Am Wochenende war aber noch "Shougatsu" und zu diesem Anlass wurde ich von einer meiner Studentinnen (auf dem familiären Gruppenfoto rechts von mir) zum Neujahrsessen eingeladen. Das Neujahrsessen in Japan besteht aus vielen verschiedenen traditionellen Speisen - die man zusammenfassend als "Osechi" bezeichnet. Dabei handelt es sich um Essen, dass sich relativ lange hält ohne schlecht zu werden. Der Hintergrund dafür ist, dass früher in Japan alle Läden in der Neujahrszeit geschlossen waren und die Menschen keine Kühlschränke hatten. Heutzutage haben die Lebensmittelgeschäfte und viele Restaurants jedoch auch am 1. geöffnet, weshalb ich schon am Neujahrstag meinen ersten Burger in der Hand halten konnte.
Ohne zu genau auf die einzelnen Gerichte einzugehen, am besten geschmeckt haben mit "Datemaki" (eine süßliche kuchenartige Rolle aus Rührerei), "Kinton" (eine Bohnenpaste mit süßen Maronen und die traditionelle Neujahrssuppe "Ozoni". Diese ist besonders interessant, da an ihr jedes Jahr landesweit hunderte von Menschen ersticken. Sie wird nämlich mit "Mochi" (japanischer Reiskuchen) serviert, der sehr klebrig ist und vor allem von alten Menschen nur schwer gekaut werden kann. Nervenkitzel pur. Am Ende des leckeren Essens servierte eine Freundin aus Kobe noch "Macha" - eine extrem bittere und sehr starke Variante des japanischen grünen Tees.
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