Dienstag, Dezember 25, 2007

Heiligabend

So schlimm ist Weihnachten in Japan gar nicht. Die meisten meiner Freunde hier haben fluchtartig das Land verlassen, um der alljährlichen Festtags-Melancholie zu entkommen. Die eigene Familie ist schließlich weit entfernt und die Japaner fahren so langsam alle für die Neujahrsfeierlichkeiten in ihre Heimatorte. Als mittelloser Sprachlehrer hatte ich gar keine Wahl und musste wohl oder übel hier bleiben.

Um so glücklicher war ich, als mich Neumutter Lx zu Heiligabend in ihr Haus einlud. Für einen Auftritt als Weihnachtsmann ist es für Luna noch etwas früh, auf mehr als hell und dunkel reagiert sie ja noch nicht. Der Abend war quasi wie Weihnachten in Deutschland: Es gab deutsches Essen (inklusive Würstchen, Kartoffelsalat, Stollen), leckeren Glühwein, das traditionelle japanische Weihnachtshühnchen (mit Currywürzung) und sogar Bescherung. Das mit dem Singen haben Lx und Daiji sich dann aber doch verkniffen. Vielen Dank an beide für die Rettung meiner Weihnachten.

2 Kommentare:

Jane hat gesagt…

Wie süß! Die Karte mit Luna ...

Nur noch ne kurze Frage aus Interesse, die dir deine Schüler sicherlich beantwortet haben: Orientiern sich die Japaner wie beim Essen auch mit der Bescherung am 25. morgens an den USA?

Paul hat gesagt…

Die "Bescherung" gibts in dem Sinne eher nicht. Das ist weit weniger festlich als die wunderschönen Dekos in den Kaufhäusern vermuten lassen. Der eigentliche Weihnachtstag ist dann aber am 24. (und nur dann), die Geschenke schmuggelt man nachts ins Zimmer der Kinder. Ein wilder Mischmasch... Japan eben.

Besucher