Dienstag, Dezember 04, 2007

Okinawa - Teil 3: Iriomote



Im letzten Teil der Okinawa-Reihe geht es nach Iriomote. Die größte Insel der Yaeyama-Inselkette ist auch gleichzeitig die bevölkerungsärmste. Gerade einmal 400 Menschen leben hier. Der Grund dafür ist, dass die gesamte Insel viele Bergen hat und beinahe gänzlich mit Dschungel-Wäldern bedeckt ist. Hinzu kommt, dass die ganze Insel unter Naturschutz steht und damit der einzige Nationalparks Okinawas ist.



Größte Attraktion der Insel ist jedoch die Iriomote Yamaneko (Bergkatze). Diese wilde Mietze wurde vor gerade mal 40 Jahren das erste mal gesichtet. Sie lebt ausschließlich auf Iriomote und ist (wie jede andere Wildkatze) ausschließlich nachtaktiv. Das hat zur Folge, dass quasi niemand das Wahrzeichen der Insel zu Gesicht bekommt, es sei denn, man plant im Dschungel zu campen. Auf die Frage wie oft er denn selbst eine Yamaneko gesehen habe, antwortete einer unserer Guides: "Bin jetzt seit 6 Jahren hier und habe sie vielleicht 2mal gesichtet." Selbst online sind die Bilder der Katze nur spärlich gesät. Hier ein Archivbild:



Nach unserer Ankunft mit der Fähre, haben wir uns ein weiteres Mal ein Auto gemietet und sind die Küste auf der einzigen Straße der Insel entlang gefahren.



Auf der anderen Seite angekommen ging es mit einem kleinen Kutter ins Innere des Dschungels.




Nach ca. einer Stunde fahrt ging es dann zu Fuß weiter. Der vorgeschlagene Pfad für unsere Trekking-Tour war gar nicht mal so ungefährlich. Die spätsommerlichen Temperaturen dieses Tages machten den Marsch aber sehr erträglich.




Nach 2 Stunden waren wir dann an unserem Ziel angekommen. Das Zentrum des Dschungels ist voller Stromschnellen und Wasserfällen. Viele leihen sich für den Fluss auch Kajaks oder Kanus aus - der verlangte Preis von umgerechneten 120 Euro für 2 Stunden (davon 30min. Kurzlehrgang) fand ich allerdings etwas übertrieben, weshalb ihr auf dämliche Bilder von mir panisch rudernd verzichten müsst.






Auf der Insel treibt übrigens eine Schlange ihr Unwesen, die ein tückisches Gift besitzt. So kann man dem sicheren Tot zwar mit einem Gegengift leicht und sicher vorbeugen, jedoch wirkt das Serum bei jedem Menschen nur einmal im Leben. Wird man einmal gebissen, sollte man daher der niemals zur Insel zurückkehren - so die Einheimischen. Naja, super-gefährliche Giftschlangen haben wir nicht gesehen, aber dafür haufenweise süße Echsen. Meine schelmischen Bemerkungen ("Ob dies denn die Baby-Godzillas währen) fanden meine japanischen Begleiter unterdessen überhaupt nicht witzig. Sowas -.-



Nach beinahe 4,5 Stunden Fußmarsch ging es zum Entspannen in einen Onsen. Nicht irgendeinen, sondern Japans südlichster! Fotos konnte ich diesmal nicht machen, da es sich um einen "gemischten" Onsen handelte (Frauen & Männer) und da mich die weiblichen Besucher sowieso schon so misstrauisch beäugten - als hätte ich irgendwas zu Gucken dort - habe ich meine Kamera mal besser in meiner Tasche behalten.

Zu einer Wasserbüffel-Fahrt hatten wir am Ende des Tages leider keine Zeit mehr - alle Kühe schliefen schon und wir mussten uns ganz schön beeilen, um noch die letzte Fähre zu erwischen.



Am letzten Abend auf Ishigaki gab es dann noch einmal das köstliche Ishigaki-Rind für bombige 50 Euro als Shabushabu-Gericht. Einfach nur göttlich.



Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück.



Nach 5 Tagen Survival-Überlebenskampf in der Wildnis, einer verputzten Ishigaki-Kuh und Gefaulenze an Stränden, hatte mich der Großstadt-Moloch schließlich wieder.

1 Kommentar:

Jane hat gesagt…

ich hab das gefühl, ich sollte mein halbes jahr japan doch eher auf okinawa verbringen als in tokyo ...
gib zu: in dem jahr, das du nun schon fast da bist, war das doch die beste woche ... mal abgesehen vom hanabi ... Oder?

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