Montag, Juni 04, 2007
Kyoto
Letzte Woche ging es für zwei Tage nach Kyoto. Konnte bei ner japanischen Reisefirma ein super Extra-nur-für-Gaijin-Reiseangebot abstauben. Am Donnerstag ging es dann mit dem Shinkansen nach Kyoto. Weiß nich genau wie das in Deutschland mit dem ICE war, aber in Japan gibt es drei verschiedene Schnellzüge - alle schauen irgendwie nach Phallus-Symbol aus, naja Asiaten und ihre Komplexe halt. Hier die drei Hübschen, meiner war der Einzelne:
In Kyoto angekommen, wird man erstmal vom futuristischen Bahnhof erschlagen. Vielleicht dachten sich die Stadtväter, dass bei der ganzen Historie und den vielen Tempeln in der Stadt ein wenig Abwechslung sein muss - auf jedenfall hat die die Stadt zuviel Geld. Man kann mit der Rolltreppe völlig sinnfrei unzählige Stockwerke hinauffahren. Oben angekommen, kann man dann ne Zigarette rauchen. Supi! Man bekommt das Gefühl, dass hier ein Architekt mal richtig die Sau raus lassen durfte - ein Gebäude nur des Gebäudes wegen. Klar hats mir gefallen, ich mags groß!
Nach ner super bescheuerten Jagd nach ner Flasche Haarspray - nein keine Comments dazu - ging es zur ersten Tempellocation. Kinkakuji ist angeblich aus Gold. Also außenrum. Da ich allerdings null Ahnung habe, wie ein echtes Haus aus Gold auszusehen hat, konnte ich das nich überprüfen. Nach den vielen "Ohhhs" und vor allem "Eeeehhs" zu urteilen, waren alle schwer begeistert.
Der Steingarten von Ryoanji, gilt so ziemlich als das genialste was Japan kulturell zu bieten hat. Das habe ich zuerst nicht verstanden, sieht ja auf den ersten Blick nicht anders aus, als der Kies zur Garageneinfahrt. Mir hat man dann erklärt, dass es sich um die Versinnbildlichung der Leere handelt. Jeder schmückt die leeren Stellen des Gartens mit seiner eigenen Vorstellungskraft. Ich liebe es, wenn mir Japaner etwas tief philosophisches erklären - sie klingen dann immer wie weise Kung-Fu Meister.
Danach habe ich mir die Gemächer von Tokugawa Ieasu angeschaut. Der Shogun lebte nicht schlecht und hatte nen prima Garten. Während der Shogun mit seinen Daimyous tagte, wachten die ganze Zeit Samurai hinter Doppelwänden über ihn. Ausserdem knarzt der Fussboden mit Absicht sehr laut, um Feinde (böse Ninjas) schnell zu bemerken.
Im Heian-Schrein konnte man sich Japans ersten Zug angucken. Am tollsten fand ich jedoch die vielen Schildkröten überall. Die durfte man sogar füttern und dabei zuschauen wie ihnen die blitzschnellen Kois alles vor der Nase wegfressen. Nur um mal ein wenig mit meinem Zwischenprüfungswissen zu protzen: Heian war der alte Name von Kyoto, Japans ehemaliger Hauptstadt. Hmm, da hörts bald schon auf - naja gab eh nur ne 2-
Sieht man Bilder aus Kyoto, sieht man Bilder vom Kiyomizu-Dera. Der Tempel der sich momentan gerade um die Wahl zu einem der "neuen 7 Weltwunder" bewirbt, ist wegen seiner Steilhang - Lage weltberühmt. Von hier hat man vermutlich den besten Blick auf Kyoto. Hier wurde mir im Übrigen meine Tasche zum Verhängnis: Das Kansas-Nummernschild, blieb den zahlreichen Ami-Touristen natürlich nicht verborgen. Das bedeutet, erst erklären, dass man nich aus Amerika kommt, dann übers Oktoberfest johlen und sich dann über Kansas belehren lassen. Seufz. Naja, sie meinen es ja nur gut.
Außer den Beschriebenen, habe ich noch viele andere Tempel/Schreine besucht, deren Namen mir aber mitunter schon wieder entfallen sind. In der Flickr-Gallerie gibts noch viel mehr Fotos, unter anderem von meinem Hotelzimmer, meinem superleckeren Abendessen und verrückten, mit Tauben kuschelnden Mädels.
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1 Kommentar:
Ja wie geil ist das denn. Sieht echt fett aus ... die Züge sind der Hammer wie sehen die wohl von innen aus ... der Garten ist voll boring. Das ist die absolute Verarsche: Denk dir was in die Leere?! Da kann ich auch nen hässlichen Flecken Hof in Leipzig Grünau zum wichtigsten deutschen Kulturstandort erklären. Denkt ihn euch halt schön!
Und habt ihr gelesen? Paul mag es GROß!!! Vielleicht ists besser wenn de noch nen halbes Jahr Schwarzafrika hinten dran hängst (hihi seht ihr das Wortspiel) da haste dann die Schnauze voll von groß!
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