Samstag, November 17, 2007
Okinawa - Teil 1: Ishigaki
Am letzten Sonntag ging es mit einem unwiderstehlichen Angebot und Freundin Mina nach Okinawa. Der November und Dezember ist so ziemlich der einzige Monat im Jahr, in dem ich mir eine Reise in das überteuerte Tropenparadies in Japan leisten kann. Preise zu Zeiten mit vielen Feiertagen oder im Sommer sind gleich 10x so teuer.
Wie ihr vermutlich wisst, ist Okinawa eine Inselgruppe ganz im Süden von Japan. Von Tokyo aus fliegt man über 3 Stunden, was einem erst einmal vor Augen führt, wie lang gestreckt das Land tatsächlich ist. Als Reiseziel haben wir uns die Yaeyama-Inseln ausgesucht, die von der Hauptinsel Okinawas noch einmal eine Stunde entfernt liegt (dazwischen liegt eine 400km Distanz - der gleiche Weg wie zwischen Tokio und Osaka!). Diese sind vom Tourismus etwas unberührter und gelten momentan quasi als Geheimtipp. Naja gut, so geheim dann doch wieder nicht ;)
Hier eine Karte zur Orientierung:
Unser Hotel befand sich auf der Insel Ishigaki, die quasi die Hauptinsel der Gruppe ist und als Verkehrs- und Stadtzentrum dient. Dem Preis entsprechend war es natürlich nichts Besonderes, was in Japan allerdings immer noch gute Qualität bedeutet. Das Hotel ist genau im Stadtzentrum und Hafen... zu den Restaurants und Fähren ist es also nur ein Katzensprung entfernt.
An unserem ersten Tag nach der Ankunft stand die Erkundung von Ishigaki auf dem Programm. Dafür haben wir uns ein Auto gemietet, da Fortbewegung ohne eine eigene Kiste bei 3 Bussen am Tag quasi unmöglich ist.
Die Insel besteht zu größten Teilen aus Mangroven-Wäldern, Felsen und Zuckerrohr-Plantagen. Die Menschen und Häuser dort sind quasi die Definition für "Inaka", dem japanischen Wort für ländliche Gebiete. Das ist natürlich ein großer Kontrast, wenn man das lärmen der großen Stadt gewohnt ist. Hier: absolute Stille. Bis auf das Meer, den Wind und ... Kühe - aber zu denen später mehr.
Die Temperaturen waren angenehm warm (so um die 25 Grad), und trotz Erkältung war für mich natürlich völlig klar, dass ich auf jeden Fall ins Wasser gehen müsste. Dazu waren die menschenleeren wunderschönen Strände mit ihrem kristallblauen Wasser einfach zu einladend.
Auf meiner Stranderkundungstour habe dann in einer etwas abgelegenen Bucht folgendes vorgefunden:
Okinawa = 2. Weltkrieg = amerikanische Kasernen.... Da war natürlich klar, dass es sich um eine Seemiene handeln musste, die vor Kurzem an den Strand gespühlt wurde. Aus sicherem Abstand machte ich dann einige Fotos, um sie Mina und dem Besitzer der nahegelegenden Imbissbude zu präsentieren. Was ein toller Fund (und sicherlich den Sprung in die japanische Medienwelt) für mich gewesen wäre, stellte sich dann als Bootsgewicht raus. Da wird wohl nichts aus "Furchtloser deutscher Tourist rettet wunderschöne Strandlandschaft + 2 Ziegen"
Außer den Stränden haben wir natürlich auch noch die anderen Sehenswürdigkeiten der Insel besucht. So zum Beispiel die beiden Leuchttürme der Insel, ein ziemlich steiles Kliff (anscheinend sehr beliebt bei Selbstmördern) sowie eine Höhle. Ich fand es dabei schon sehr erstaunlich, wie sich die Natur auf so einen begrenzten Raum derart unterscheiden kann. Eine Seite von Ishigaki ist Karibik pur, die andere erinnert mit ihren grünen Wiesen und Felsen eher an Irland.
Zum Abendessen gab es dann das berühmte Ishigaki-Rind. Das phänomenal winzige Stück Steak ist nicht nur unbeschreiblich lecker, sondern auch sündhaft teuer. So habe ich für das abgebildete Gericht (ca. 150-200g) glatt mal umgerechnete 40 Euro gelöhnt. Da das Fleisch im ganzen Land aber geradezu religiös verehrt wird, führte daran kein Weg vorbei.
Im nächsten Teil berichte ich über die Insel Taketomi und werde euch erklären, was es mit den überall auf Okinawa zu findenden "Shiisa" auf sich hat.
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3 Kommentare:
traumhaft!
derweil kann man bei uns (im erzgebirge, nicht nur in den alpen!) schon ski-fahren...
Ja ja traumhaft ... deine Seemine hätte ich für ein prähistorisches Dinoei gehalten und die Landkarte von der Insel ist irgendwie auch nicht da ... aber hätteste nicht auf das Bild mit deiner Halbrasierten Brust verzichten können. Wieviel Versuche waren es dann bis du es geschafft hast, deinen Wabbelbauch nicht mit drauf zu haben? :-)
Huch bei der Karte hatte ich wohl was falsch gemacht... gleich mal verbessert.
Pah! Ich sehe nicht nur aufgrund des Fehlens eines Weitwinkelobjektivs so cool auf dem Foto aus :>
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